Thomas Malang erhält Emmy Noether-Gruppe zum Thema „Parlamentarische Außenbeziehungen” von der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Mit Thomas Malang hat der Fachbereich einen weiteren Emmy Noether-Gruppenleiter. Der Politikwissenschaftler kann für seine Forschung auf rund 1,1 Millionen Euro zurückgreifen, die ihm das Emmy Noether-Programm für die kommenden sechs Jahre zur Verfügung stellt. Finanziert wird damit eine von ihm geleitete Nachwuchsgruppe mit dem Titel „The Foreign Relations of National Legislators. Structures, Explanations, Effects”, zu der noch zwei DoktorandInnen gehören. Das zentrale Thema der Gruppe ist die Rolle nationaler Parlamente in der internationalen Politik.

Mit Thomas Malang hat der Fachbereich einen weiteren Emmy Noether-Gruppenleiter. Der Politikwissenschaftler kann für seine Forschung auf rund 1,1 Millionen Euro zurückgreifen, die ihm das Emmy Noether-Programm für die kommenden sechs Jahre zur Verfügung stellt. Finanziert wird damit eine von ihm geleitete Nachwuchsgruppe mit dem Titel „The Foreign Relations of National Legislators. Structures, Explanations, Effects”, zu der noch zwei DoktorandInnen gehören. Das zentrale Thema der Gruppe ist die Rolle nationaler Parlamente in der internationalen Politik. Damit trägt die Nachwuchsgruppe zur Erforschung neuer demokratischer Spanungsfelder bei, die auf Grund von wachsender Globalisierung und Europäisierung entstehen. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgelegte Emmy Noether-Programm fördert die Selbstständigkeit von herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern.

Die Legislative gilt gemeinhin als institutioneller Verlierer von Internationalisierung. Während Regierungen eine steigende Zahl von bi- und multilateralen Verträgen, bspw. Handelsabkommen oder Beschlüssen supra- und internationaler Organisationen aushandeln und unterzeichnen, bleibt den Parlamenten zumeist lediglich die Funktion der abschließenden Ratifikation. In jüngster Zeit kann jedoch beobachtet werden, dass Parlamente weltweit ihre Aktivitäten jenseits ihres eigenen Nationalstaats erhöhen. Fast jedes Parlament weltweit pflegt inzwischen bilaterale und multilaterale Beziehungen. Wir haben bisher wenig systematische Evidenz darüber, welche konkreten Ziele Parlamente durch diese Tätigkeit verfolgen, d.h. ob diese parlamentarische Außenpolitik der Informationsgewinnung, der Unterstützung bei der Demokratisierung oder der Kontrolle der Exekutive dient. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob die internationalen Beziehungen von Parlamenten einen Einfluss auf internationale oder innerstaatliche Politikoutcomes haben. Die neue Forschungsgruppe wird sich dieser Fragen annehmen. Die Innovation des Projekts besteht in der systematischen Etablierung von parlamentarischen Außenbeziehungen als Forschungsgegenstand sui generis. Dadurch wird es zum einen möglich, Gründe für die Entstehung parlamentarischer Außenpolitik zu erklären, zum anderen verspricht das Projekt, systematisch deren Konsequenzen auf internationale und nationale Politik zu analysieren.