Agile Verwaltung Seminar - WS 2018/19
Dieses MA-Seminar richtet sich an Studierende mit einem Interesse forschungsbasierte Theorien mit problemorientierten Inhalten der Verwaltungsforschung zu verbinden. Die öffentlichen Verwaltungen stehen aufgrund der Veränderungen in der Gesellschaft vor der Herausforderung schnell auf neue Gegebenheiten zu reagieren, ihre internen Prozesse anzupassen und responsiv auf die Bürgerwünsche einzugehen. Zu den Herausforderungen, denen die öffentliche Verwaltung kurzfristig und mit innovativen Mitteln entgegentreten muss, sind z.B. die Bewältigung der Flüchtlingskrise (von 40.000 Fällen pro Jahr auf ~ 800.000), Überalterung der Gesellschaft und damit der Verwaltungsmitarbeiter, sowie die digitale Transformation, wie z.B. der Einführung der E-Akte. Diese agile Form der Verwaltung bedeutet, dass sich interne Standardprozesse verändern, neue Formen von Führungskompetenzen entstehen und ein ‚upskilling’ der Verwaltungsmitarbeiter zur Bewältigung des Überganges von traditionellen papier-basierten Vorgängen zu automatisierten online Servicedienstleistungen.
Die Studierenden erarbeiten sich zunächst ein aus der Theorie abgeleitetes Grundlagenwissen zu Themen wie Agilität, Responsivität und Adaptivität der öffentlichen Verwaltung. Methodisch werden die Studierenden mit den Grundlagen der qualitativen Sozialforschung vertraut und erlernen Fokusgruppenforschung mit dem Ziel die derzeitigen Bedürfnisse von Verwaltungsmitarbeitern zu erheben. In der Analysephase ermitteln die Studierenden die Muster, die sich aus den Interaktionen im Fokusgruppengespräch entwickelt haben und bereiten aufgrund dieser Einsichten ein World Café für die Verwaltungsmitarbeiter vor, um so zu Lösungsansätzen zu gelangen.
Die neugenerierten Daten durch die zwei Phasen der Interviews dienen dann als Input für die öffentliche Verwaltung um so Veränderungsprozesse mit dem Input der Verwaltungsangestellten anzuregen. In jeder der beschriebenen Phasen dokumentieren die Studierenden die Ergebnisse und fassen sie in einem wissenschaftlichen Poster zusammen.
Digitale Transformation Seminar - SS 2018
Dieses BA-Vertiefungsseminar richtet sich an Studierende mit einem Interesse forschungsbasierte Theorien mit problem-orientierten Inhalten der Verwaltungsforschung zu verbinden. Die öffentlichen Verwaltungen in Europa stehen nach der Tallinn Declaration of e-Government (2017) vor der Herausforderung digitale Dienstleistungen für Bürger und andere Stakeholder zur Verfügung zu stellen. Die Studierenden erarbeiten sich zunächst aus der Theorie abgeleitetes Grundlagenwissen zu Themen der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, Koproduktion von öffentlichen Dienstleistungen und human-zentriertem Design. Basierend auf den theoretischen Erkenntnissen, erarbeiten sie sich in Gruppen zusammen mit den Prozessverantwortlichen der öffentlichen Verwaltung den derzeitigen Ablauf eines ausgewählten Verwaltungsprozesses. In dieser Phase identifizieren die Studierenden zusammen mit den Prozessverantwortlichen die Nutzer und führen danach Nutzerinterviews durch. Die neugenierten Daten durch die zwei Phasen der Interviews dienen dann als Input für die Neugestaltung der Verwaltungsprozesse. In jeder der beschriebenen Phasen dokumentieren die Studierenden die Ergebnisse auf einem Medium-Blog, so dass einerseits die Prozessverantwortlichen transparent über den Fortschritt informiert sind und andererseits die Studierenden lernen für digitale Medien zu schreiben und ihre Zwischenergebnisse zu sichern. Die Studierenden erlernen mit Hilfe einer Projektmanagementtrainerin überfachliche Teamkompetenzen und Projektmanagement, die sie für das konkrete Forschungsprojekt und auch für andere Seminare anwenden können.
Ergebnisse des Seminars
- Plakat "Partizipation in der Digitalisierung" (PDF, 472 KB)
- Plakat "Aufbau eines städtischen Innovationslabors" (PDF, 2 MB)
- Plakat "Aufgaben eines Digitalisierungsbeauftragten" (PDF, 919 KB)
- Plakat "Digitalisierungspotentiale für die Stadt Konstanz" (PDF, 438 KB)
- Gesamtergebnispräsentation (PDF, 18 MB)