Migration, Integration und Staatsangehörigkeit
Regionale Integrationspolitik
Während Bedingungen für Einwanderung und Staatsbürgerschaft in der Regel von nationalen Regierungen festgelegt werden, so fallen Fragen von Integration häufig in die Zuständigkeit regionaler Regierungen (im deutschen Fall der Bundesländer). Anita Manatschal, Verena Wisthaler und Christina haben als Herausgeberinnen eines Sonderhefts der Zeitung Regional Studies die erste international vergleichende Analyse der politischen Ursachen und Auswirkungen unterschiedlicher regionaler Integrationspolitik vorgelegt. Der geographische Fokus liegt auf Europa und Nordamerika, der einleitende Artikel des Sonderhefts (open access) ist hier verfügbar. In einem weiteren Artikel analysiert Christina deutsche, italienische und spanische regionale Integrationsgesetze und zeigt, dass nationalistisch regierte Minderheitenregionen dazu neigen, eine weniger inklusive Integrationspolitik verfolgen, während linksregierte Regionen sich für eine inklusivere Politik entscheiden, besonders wenn sie mit rechtsgerichteten nationalen Regierungen konfrontiert sind,. Die erhobenen Daten zur regionalen Integrationspolitik in Deutschland, Italien und Spanien können Sie hier herunterladen.
Lokale Integrationspolitik
Auf der lokalen Ebene stehen Behörden und Migrant*innen in direktem Kontakt miteinander. In Zusammenarbeit mit der Stadt Konstanz haben wir den dortigen Migrationsrat ("Internationales Forum Konstanz") untersucht und Vorschläge erarbeitet um Prozesse zur Auswahl der Mitglieder und der Entscheidungsfindung zu verbessern. Christinas Reformvorschläge können hier eingesehen werden. Sie sind in das Konzept „Konstanz Internationale Stadt“ eingeflossen, das auf der Projektwebsite in verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden kann.
Zugang zur deutschen Staatsbürgerschaft
In einem dritten Projekt untersuchen wir, warum es trotz einheitlicher Bundesgesetzgebung regionale und lokale Unterschiede in der Einbürgerungspraxis in Deutschland gibt. Wir schauen dabei insbesondere auf Unterschiede bei der Hinnahme von Mehrstaatigkeit (Stichwort „Doppelpass“) bei der Einbürgerung von Nicht-EU-Bürger*innen. Im Projekt kombinieren wir quantitative Analysen zu Einbürgerungen auf Landkreisebene mit qualitativer Feldforschung in Einbürgerungsbehörden in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Unser Ziel ist es herauszufinden, welche Rolle politische und behördliche Faktoren für die Einbürgerungspraxis spielen. Lisa und Christina arbeiten gemeinsam an diesem Projekt und werden dabei derzeit von Tyler und Sara unterstützt.